Charlys Rennkarriere

Mein erstes Auto… was hab ich mich gefreut … denn zum damaligen Zeitpunkt gab es 350 Fernmeldelehrlinge bei der Deutschen Bundes Post, die jetzige Telekom. Wir waren nur 3 Lehrlinge mit Auto …
ich hatte davon nach „allen Expertenmeinungen“ und meiner auch, den „absolut geeiiilsten, aufgmotz`n Hobe ( für 1967 ) a Wahnsinn hoid … war natürlich „bruuutal stolz –
blieb aber nach außen lässig bzw. cool, wie sie jetzt dazu sagen…. Es dauerte keine 6 Monate und es kam zum ersten „Feindkontakt“ (in da „Rennfahrersprach“ > hob mi hoid a
biiisal vabremst ;-)) uff – peng !!!! Dann noch mal 3 Jahre bis ich meinem Traum, Rennen fahren zu dürfen, durch den Kauf eines DKW F 12 näher kam. Wir bauten das Auto komplett für damalige Rennen neu auf.
Dabei wurde er bis auf die Rohkarosse zerlegt.

Mein erster Start war in Landshut bei einem Rennslalom mit ca. 1500 Metern, noch dazu gleich ein Wertungslauf zur Deutschen Meisterschaft 1971. Es war sehr hektisch, da ich nach dem Samstag-Training,
am Sonntag ab 5 Uhr morgens im Fahrerlager den Motor ausbaute, um die Mitnehmerscheibe der Kupplung zu wechseln. Der Rennleiter, da Blechinger Kale, kam um 7:45 mit den Worten: „Ihr seits ja verreckte Hund!
In 15 Minuten geht’s los!“ … „Des krian ma hi“ … schrie ich … und das Werkzeug flog durch die Gegend … und der 80 PS Motor brüllte endlich nach 10 Minuten auf … …
Hektik … noch völlig Öl verschmierte Hände … egal … hab riesigen Durst… ein Freund hält mir einen Maßkrug voll frisch eingeschenktem Bier vor die Nase …
„do dring schnei“ … ich zog mir auf ex einen ½ Liter rein … Helm auf und Vollgas … (Das war Landshut – da gabs schon um 8 Uhr im Bierzelt neben der Startlinie frisch „ozapfts
Bier – „brutal“ für die heutige Zeit – für uns Burschn damals „normal“!

Also mein 1. Rennen! Viel Stress, viel Unerfahrenheit, viel Gaudi (heißt soviel wie Bayrischer Spaß) viel Freude, viel Erfolg – mit normalen Straßenreifen!…gegen Superweiche Rennslicks …
(hab noch gar nicht gewusst, dass es bei Rennslalom extrige Rennreifen gibt! Koa Witz! > wir haben von dieser Veranstaltung erst 4 Tage vorher auf einem Plakat in der Shell-Tanke bei uns in Garching erfahren und „auf geht’s,
do farn ma hi – dene zong mas scho“ Aaaaber! wir mussten noch viieeel lernen. Was mich betrifft, ich hab immer schnell lernen müssen (durch meine Kindheit bedingt ect … s.h. 1. Kapitel).

Naja –da ging es schließlich um einen Deutschen Meisterschaftslauf und nicht um einen 400m langweiligen, max 3. Gang ADAC Micky Maus Bratwurst-Slalom … den ich nach Landshut 1x fuhr und niiieee wieder … trotz 2. Platz!

Zurück zum 1. Rennen in LA. Da ging’s nicht nur um die superweichen Rennreifen (für alle unerfahrenen Leser: Ich war vor LA, wie gesagt, auch ein Laie 😉 ), die durch den weichen Gummi schnellere und bessere
Haftung in Kurven, in der Beschleunigung und beim bremsen haben…SPRICH > wurden schnellere Zeiten dadurch erreicht!!!!

90 % der Teilnehmer in meiner Klasse, rund 20 „Rennsemen“, wurden auf dem Anhänger transportiert.

Da diese „scharfen Motore“ auf max aufgemotzt wurden…mit scharfen Nockenwellen u.s.w. … > mit der Leistung bist du natürlich vorne mit dabei…im Straßenbetrieb aber unfahrbar wären oder
… motore explosione > würde der Italiener sagen. Die daraus entstehende PS max kommt bei diesen „Teilen“ durch mehr Leistung = schnelle Zeit … so einfach wäre es! …
Ich mit meinem Straßenauto…er war hoit no auf da Strass fahrbar … mei geiler DKW HOBE! Als die Ergebnisliste ausgehängt wurde, dachte ich: „Leck mich am Arsch! Charly, des war moi a richtig geeeiiile Nummer!
Platz 10 oder 11!“ > Da totale Hammer … ich war zufrieden und sehr glücklich!

Wir feierten bis weit in die Nacht hinein UND ICH WURDE RICHTG HEISS WEITER ZU MACHEN > MIT MEINER NEUEN ERFAHRUNG!

In den Jahren bis 1975 ging es ausschließlich darum viel Gaudi (Bayrischer Spaß) mit dem „MSCG-lern“ bei diversen Veranstaltungen zu haben und den MSCG weiterhin bekannt zu machen. Das klappte auch ziemlich gut durch erfolgreiche Fahrer, wie den Baierl Sigi bei Rallye. SAU SCHNELLER MANN, genau wie sein Bruder Jimmy. Beide waren auch im Slalom schnell und da Ritschi Schmidt war auch ein ehrgeiziger schneller Mann.
Ich „kümmerte“ mich um die Bayerische Slalom Meisterschaft und konnte diese 2x gewinnen und 1x Platz 3 erzielen.

Ab 1975 fuhr ich auf einem Bianci Abarth und erreichte auf Anhieb Platz 3 in der Deutschen Meisterschaft. 1976 brachte ich mit meinem Audi 50 den von mir begehrten Titel des Deutschen Amateur Slalommeisters zum MSCG nach Garching und erhielt vom damaligen Bürgermeister Karl einen Siegerkranz – als 1. Deutscher Meister in der Geschichte Garchings – mit Eintrag in die Garchinger Bürgerchronik.